Übersetzung aus Mylène Farmer «Lisa – Loup et le conteur» © Editions Anne Carrière 2003

(Übersetzung durch Monique Dollinger)





Abschnitt 10 – Frau Onyx (One-x)



Die Frau, die unsere Freunde empfängt heißt Frau ONYX; sie ist Chinesin und wie alle Kartenlegerinnen trägt sie Ohrringe. Aber alte Ringe! (Lisa war sich sicher, sie hatte genau dieselben an einer Wand hängen sehen.)

Es war im KOSTÜM – Museum und die Alte, die ein Diadem trug, hielt sich sehr aufrecht vor dem Fotographen auf... Großmutter erklärte, sie hatte wahrhaftig einen “Art von Königin“, es war außerdem bestimmt in ihren Genen!

„Ich, ich glaube ihr eher hochmütig!” erwiderte Lisa ihr, die ihren „Soweit – es – sie – betrifft” nicht mochte!

Frau ONYX
litt offensichtlich
an Asthma, denn sie holte alle zwei
oder drei Sätze Luft!

„Was kann ich für euch tun?”, fragt sie die Truppe, mit einem leichten Aktzent aus dem Morgenland.

„Wir suchen einen Mann, der redet, haben Sie ihn zufällig gesehen?” fragt die Kleine.

„Schauen wir mal in meine Karten, vielleicht können diese euch erhellen! Ich kann das sehr schnell!”

„In Karten??? Sieht man Leute laufen?” ironisiert der Hauchzarte. „Alles ist in der Art und Weise, vermute ich?... in der Art und Weise des Machens”,

sagt sie
zu Loup, der umherirrt,
der es nicht klingeln hört,
der überhaupt nichts hört
und
der
sich ohne Pause bewegt!


In Wirklichkeit läutete eine kleine Glocke von der Zeit zur anderen. Die Frau handelte so, um sie besser zu verwirren. Und verwirrt, das waren sie!

Aber nicht, weil sie erstaunt waren, es waren nur die Katzen, die sich während einem so hellem Zeitpunkt zu einer ganze Armee hinter unserer Hexe formatierten!!! Es war sehr beunruhigend! Es war sogar lähmend!

Es war mit einer großen Handfertigkeit wie Frau Onyx mit den Karten umging...

... UND DIE KARTEN MISCHTEN SICH, UM EINE LINIE ZU FORMEN UND DIE KARTENLEGERIN SAH BEREITS ZEICHEN!!!

Dieses ganze Kauderwelsch, um nicht nur Wind zu sagen,
ein ganzes Kauderwelsch
und keine
Richtung!

„Ich sehe, er ist weg... Und er redet, glaube ich...” sagt sie mit einem strengen Ton, der das Mysterium nachahmt.

„Sie erscheint sehr bewohnt”, kommentiert Humphrey erobert.

„Bewohnt, bewohnt... JA! Aber bewohnt 'vom' Erdgeschoss!!! Hiiiiiii!”, kugelt sich die Spinne vor Lachen, „OHNE WITZ! Und ich (attackiert sie, eine Kugel im Kopf)... ich sehe, ich glaube... dass ich gehe... ja, manchmal, wenn ich laufe, dann ist das wegen meiner Latschen!”

Die ganze Runde fängt an zu lachen, selbst die Katzen, die sich hinderten zu folgen.

FRAU
ONYX
IST SEHR BELEIDIGT,
FRAU
ONYX
HAT EINEN BESEN:
UND SIE ALLE VOR DIE TÜR ZU SETZEN,
SOFORT GESAGT
UND KEINE ESKORTE!

Lisa und ihre Freunde nehmen ihren Marsch wieder auf, der noch anderen Dramen verspricht. Eine Polizeisirene, erklingt von nirgendwo, schreit seine Empörung: das Auto ist durch eine Demonstration blockiert.

Lisa sieht nichts am Horizont, aber sie nimmt Schreie war, „NEIN!“, „NEIN!” und Proteste. (Ein bisschen wie das Unwetter, das auch eine Rebellion ist.)

Sie entscheidet sich also nach rechts zu gehen und sich in eine schmale Straße zu verziehen, um alle möglich schlechten Überraschungen zu verhindern.
(Dies ist nicht das Fehlen ihres Mutes, aber die Kartenlegerin hat sie enttäuscht!). Also nicht überall seine Nasenspitze hinzustecken scheint braver zu sein... wette ich?

(Nach allem macht sich die LEHRE DES LEBENS langsam vonstatten! Und sie kann sich gerne Zeit nehmen.)

Auf dem Weg erinnert sie sich an einen Ort den Großmutter ihr beschrieben hatte. Er ist oft weiß und oft auch groß, erinnert sie sich. Man macht dort die Menschen hin, die ihre Zähne verloren haben...

(Oder waren das die Eltern?)

Lisa hatte Probleme mit ihren sauberen Erinnerungen, ihr Gedächtnis ist ein wahrhaftig gesagtes „ausgewähltes“ Gedächtnis: sie behält sich nur das, was düster ist, das was sie erschreckt oder den Grund.

„EIN WAISENHAUS! Das ist es!” sagt sie ganz stolz.

„Ich bin mir sicher, es ist ein Waisenhaus!” Sie erinnert sich an die Abenteuer eines gewissen TOM SAWYER... (oder so was ähnliches!)

„Man muss ein Waisenhaus finden!” nehmen sie im Chor auf.

Sofort gesagt, die Freude im Herzen.

Auf ihrem Weg haben sie viele Menschen gefragt!
Auch Kleine, aber auch die ganz Großen!
Und keiner war schlau genug, um ihnen von dem Mann zu erzählen: es ist nach vielen gelaufenen Kilometern, als sie auf einen etwas banalen Fall gekommen sind:

EIN DOPPELKÖPFIGES WAISENHAUS...
EIN KRANKEN – WAISENHAUS.

Lisa und die Kompanie haben den genannten Ort gefunden.

Sofort gesagt und
verrichtet!


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Mylène FArmer