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Anmerkungen von Iris Kyburz: * Das mal wieder eins von Mylènes beliebten Wortspielen, denn gesungen klingt das auch wie Die Geschichte von einer, der man den Hintern versohlt hat... ** «Trois petits tours, puis sen vont» (1, 2, 3 und weg waren sie) ist ein sehr bekannter Vers aus einem Kinderreim, der vor dem Schlafengehen aufgesagt wird. «tour» kann aber auch "Kunststück" und "Drehung" bedeuten, im Zusammenhang mit einer Fee ein magisches Wortspiel! *** «une fessée fragile parfois» gleichklingend, bedeutet «eine zarte Tracht Prügel hin und wieder» **** «jeu de M» = Spiel von M (Melusine?) klingt gleich wie «jeu de aime» (Liebesspiele) ***** «émoi» klingt auch wie «et moi» = «und ich» ****** «une fée cest magique» ist phonetisch gleichbedeutend mit «une fessée magique» (eine zauberhafte/magische Tracht Prügel; ebenso gleichklingend «une fée cest magique en soi» (an sich) wie «... en soie» (eine Fee ist magisch in Seide). Mylène verpackt hier also in einem Kinderlied Zweideutigkeiten, die nur heraushört, wer eben nicht mehr Kind ist und an die Magie einer Fee glaubt. |
Und noch ein paar Informationen zur Mélusine (von Iris Kyburz): Die Legende der schönen Fee Mélusine ist seit dem 14. Jahrhundert in verschiedenen Kulturkreisen verbreitet. In Frankreich ist sie die Mutter des einstmals mächtigen Stammes der Lusignan im Poitou (Mère Lusignan). Nach der französischen Variante der Legende war Mélusine, als Strafe für einen Verrat am Vater, durch ihre Mutter mit einem Fluch belegt. Danach verwandelte sich ihr Unterleib immer Samstags in einen kräftigen Schlangenschwanz. Bei ihrer Heirat mit Raymondin, dem nachmaligen Stammvater derer von Lusignan, nahm sie diesem das Versprechen ab, sie nie Samstags in ihren Gemächern zu besuchen. Mélusine brachte der Familie Lusignan viel Macht und Reichtum. In einer einzigen Nacht konnte sie eine ganze Festung bauen. Mit ihren magischen Kräften erschuf sie aber auch Kirchen, Schlösser und Klöster, von denen auch heute noch eine ganze Reihe stehen soll. Zehn Knaben schenkte sie das Leben, doch ihr Glück sollte nicht andauern. Durch die Neugier ihres Gatten verraten, entschwand sie mit einem Schrei durchs Fenster. Raymondin bekam sie nie mehr in Menschengestalt zu Gesicht. Jedesmal aber, wenn eines ihrer Bauwerke den Besitzer wechselte oder einer ihrer zahlreichen Nachfahren im Sterben lag, soll sie in drei aufeinanderfolgenden Nächten zurückgekommen sein und im Graben der Festung durchdringende Schmerzensschreie ausgestossen haben. Bis in die heutige Zeit gibt es in Frankreich die Redensart "pousser des cris de Mélusine" (Melusine-Schreie ausstossen). Auch heute noch steht Melusine für Kreativität, Inspiration, Wohltätigkeit und nicht zuletzt Weiblichkeit. Als Schlangenfrau ist sie mit den Kräften der Natur verbunden. Ihre Wohltätigkeit und ihre Werke überdauern Jahrhunderte, auch als sie sich längst wieder in ihr übernatürliches Universum zurückgezogen hat. Wenn man der Legende glaubt, bringt sie Ruhm, Macht und Reichtum über denjenigen, der an sie glaubt. Wer sein Gelübde bricht, den verlässt sie. |
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«Pardonne-moi» |
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