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L’histoire d’une fée, c’est...

Aus rechtlichen Gründen gibt's hier keinen Originaltext – bitte seht im CD-Booklet oder an anderen Stellen im Netz nach. :–)


Aus dem Soundtrack «The Rugrats in Paris», 2000
Text: Mylène Farmer






L’histoire d’une fée, c’est...
Die Geschichte einer Fee, das ist...*

Dreimal drehn**, dann Schweigen
Das bringt mich her
Wenn du mich liebst, tanze ich
Wenn du mich willst, erscheine ich
Dreimal drehn, dann schweigen
Ich bin nicht aus Gummi/Latex
Wenn du mich vergisst,
entschwindet der Sinn meines Lebens.

Hab einen Wunsch oder auch zwei
Dann schliess die Augen
Ich bin hier
Für all jene
Deren Augen nicht kalt sind
Die an mich glauben
Wünsch dir ernsthaft etwas
Und dann glaub an das Mysterium
Alles ist hier
Es ist einfach, so einfach, wenn du Melusine bist
Los, komm, spute dich

Bevor alles erwacht
Fangt mich
Doch nicht an den Flügelspitzen
Eine Fee kann so zerbrechlich sein***
Bevor Mitternacht kommt
Fangt mich
Handspiele, Spiele der M****
Erregung/Herzklopfen*****

Dreimal drehn, dann schweigen
Das erschreckt mich
Wenn mein Schmerz zu gross ist
Verwandle ich das Gold in Narrengold
Drei kleine Zaubertricks,
von denen ich so viele habe
Wenn mein Zauberstab bricht
Rettet mich der grosse Mann

Hab einen Wunsch oder zwei
Dann schliess die Augen
Ich bin hier
Für all jene
Deren Augen nicht kalt sind
Die an mich glauben
Wünsch dir ernsthaft etwas
Und dann glaub an das Mysterium
Alles ist hier
Es ist leicht, so leicht, wenn du melusine bist
Komm schon, eile dich!
......

Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag...


Bevor alles erwacht
Fangt mich
Sieh, wie ich funkle
Eine Fee ist die Magie in dir******
Bevor Mitternacht kommt
Fangt mich
Handspiele, Liebesspiele
Und ich


Übersetzung: Michael Bloos & Iris Kyburz, 2001


Anmerkungen von Iris Kyburz:

* Das mal wieder eins von Mylènes beliebten Wortspielen, denn gesungen klingt das auch wie Die Geschichte von einer, der man den Hintern versohlt hat...

** «Trois petits tours, puis s’en vont» (1, 2, 3 und weg waren sie) ist ein sehr bekannter Vers aus einem Kinderreim, der vor dem Schlafengehen aufgesagt wird. «tour» kann aber auch "Kunststück" und "Drehung" bedeuten, im Zusammenhang mit einer Fee ein magisches Wortspiel!

*** «une fessée fragile parfois» gleichklingend, bedeutet «eine zarte Tracht Prügel hin und wieder»

**** «jeu de M» = Spiel von M (Melusine?) klingt gleich wie «jeu de aime» (Liebesspiele)

***** «émoi» klingt auch wie «et moi» = «und ich»

****** «une fée c’est magique» ist phonetisch gleichbedeutend mit «une fessée magique» (eine zauberhafte/magische Tracht Prügel; ebenso gleichklingend «une fée c’est magique en soi» (an sich) wie «... en soie» (eine Fee ist magisch in Seide).

Mylène verpackt hier also in einem Kinderlied Zweideutigkeiten, die nur heraushört, wer eben nicht mehr Kind ist und an die Magie einer Fee glaubt.




L’histoire d’une fée, c’est...
Die Geschichte einer Fee, das ist...

Eins, zwei, drei – dann Schweigen
Das ist’s, was mich bewegt
Wenn du mich liebst, dann tanze ich
Wenn du es willst, erscheine ich
Drei Kunststücke – dann Stille
Bin nicht aus dem Stoff dieser Welt gewebt
Schwinde ich aus den Gedanken
Schwindet mein Leben dahin

Nenn einen Wunsch oder auch zwei
Schließ die Augen fest dabei
Und ich bin da
Für den und den und alle die
Sich ängstigen und fürchten nie
Die an mich glauben
Wünsch Dir was mit aller Kraft
Und glaub an des Mysteriums Macht
Alles ist da
Es ist leicht, so leicht, wenn man Melusine ist
Oh komm schon, eile dich

Eh’ alles erwacht
Erhascht mich, mir nach!
Doch greift nicht nach der Flügel Schein
Eine Fee kann so zerbrechlich sein
Bis Mitternacht denn bricht herein
Hascht nach mir und fangt mich ein
Spiel der Hände, Spiel der Liebe
Und ich

Eins, zwei, drei – dann Stille
Lässt mich erbeben so
Und wird mein Schmerz unendlich groß
Verwandle ich das Gold in Stroh
Drei kleine Tricks der Zauberei
Von denen hab ich vielerlei
Doch bricht mein Zauberstab dabei
Bricht mich der große Mann entzwei

Nenn einen Wunsch oder nenn auch zwei
Schließ die Augen fest dabei
Und ich bin da
Für den und den und alle die
Sich ängstigen und fürchten nie
Die an mich glauben
Wünsch Dir was mit aller Kraft
Und glaub an des Mysteriums Macht
Alles ist da
Es ist leicht, oh so leicht, wenn man Melusine ist
Oh komm schon, eile dich

Eh’ alles erwacht
Erhascht mich, mir nach!
Doch greift nicht nach der Flügel Schein
Eine Fee kann so zerbrechlich sein
Bis Mitternacht denn bricht herein
Hascht nach mir und fangt mich ein
Spiel der Hände, Spiel der Liebe
Und ich

Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag...

Eh’ alles erwacht
Erhascht mich, mir nach!
Doch greift nicht nach der Flügel Schein
Eine Fee kann so zerbrechlich sein
Bis Mitternacht denn bricht herein
Hascht nach mir und fangt mich ein
Spiel der Hände, Spiel der Liebe
Und ich

Eh’ alles erwacht
Erhascht mich, mir nach!
Seht meiner Funken Glitzerschein
So zauberhaft ist’s, Fee zu sein
Bis Mitternacht denn bricht herein
Hascht nach mir und fangt mich ein
Spiel der Hände, Spiel der Liebe
Und ich


Übersetzung: Michael Bloos, 27.2.2001



Und noch ein paar Informationen zur Mélusine (von Iris Kyburz):

Die Legende der schönen Fee Mélusine ist seit dem 14. Jahrhundert in verschiedenen Kulturkreisen verbreitet. In Frankreich ist sie die Mutter des einstmals mächtigen Stammes der Lusignan im Poitou (Mère Lusignan).

Nach der französischen Variante der Legende war Mélusine, als Strafe für einen Verrat am Vater, durch ihre Mutter mit einem Fluch belegt. Danach verwandelte sich ihr Unterleib immer Samstags in einen kräftigen Schlangenschwanz. Bei ihrer Heirat mit Raymondin, dem nachmaligen Stammvater derer von Lusignan, nahm sie diesem das Versprechen ab, sie nie Samstags in ihren Gemächern zu besuchen.

Mélusine brachte der Familie Lusignan viel Macht und Reichtum. In einer einzigen Nacht konnte sie eine ganze Festung bauen. Mit ihren magischen Kräften erschuf sie aber auch Kirchen, Schlösser und Klöster, von denen auch heute noch eine ganze Reihe stehen soll. Zehn Knaben schenkte sie das Leben, doch ihr Glück sollte nicht andauern. Durch die Neugier ihres Gatten verraten, entschwand sie mit einem Schrei durchs Fenster. Raymondin bekam sie nie mehr in Menschengestalt zu Gesicht. Jedesmal aber, wenn eines ihrer Bauwerke den Besitzer wechselte oder einer ihrer zahlreichen Nachfahren im Sterben lag, soll sie in drei aufeinanderfolgenden Nächten zurückgekommen sein und im Graben der Festung durchdringende Schmerzensschreie ausgestossen haben. Bis in die heutige Zeit gibt es in Frankreich die Redensart "pousser des cris de Mélusine" (Melusine-Schreie ausstossen).

Auch heute noch steht Melusine für Kreativität, Inspiration, Wohltätigkeit und nicht zuletzt Weiblichkeit. Als Schlangenfrau ist sie mit den Kräften der Natur verbunden. Ihre Wohltätigkeit und ihre Werke überdauern Jahrhunderte, auch als sie sich längst wieder in ihr übernatürliches Universum zurückgezogen hat. Wenn man der Legende glaubt, bringt sie Ruhm, Macht und Reichtum über denjenigen, der an sie glaubt. Wer sein Gelübde bricht, den verlässt sie.


«Pardonne-moi»
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