Martin Fromm: Ein Reisebericht über Paris und einige Drehorte von Mylène-Videoclips (3. Juli 2002)

Die Hinfahrt über Limburg-Köln-Aachen-Charleroi-Paris lief sehr gut. Die Strecke ist eine echte Alternative zur normalen Achse über Saarbrücken-Reims und kilometermäßig erstaunlicherweise kaum ein Unterschied. Vorteil außerdem: In Belgien gibt es keine Peage, so nur 11 Euro bis Paris. Außerdem kaum Stau oder hohes Verkehrsaufkommen. Einziger Nachteil: Landschaftlich langweilig. Fahrtzeit: 9 Stunden mit Pausen, das ist auch sehr gut. Es gibt auch genügend Parkplätze.

Das
Hotel "Les Beaux Soleils in Osny" ist auch recht einfach zu finden (Nordwesten von Paris). Man muß nur Richtung Cergy-Pontoise fahren, schon kommt man automatisch hin. Auf der Website des Hotels www.beaux-soleils.fr ist auch ein Anfahrtsplan. Leider ist keine ÖPNV-Station in der Nähe des Hotels, so muss man ca. 3 km zur nächsten Station fahren. Das ist aber kein Problem, da dort ein großer Parkplatz vorhanden ist. Ohne Auto wird es allerdings schwierig, da wenig Busse fahren. Im Hotel kriegt man alle Infos, die man haben möchte. Mit RNR (S-Bahn) Linie A3 kann man von dort leicht und halbstündig bis in die Nacht nach Paris fahren. Fahrtdauer nur eine gute halbe Stunde, das ist ziemlich gut. Auch später abends noch kein Problem. Das Hotel war recht gut, wenn auch nicht billig. Frühstück 6 Euro, mehr ist das Frühstück, typisch Frankreich, aber auch nicht wert. Die Übernachtung kostet 39 Euro, jedoch in der Nähe der Autobahn, aber trotzdem recht ruhig. Bewachter Autoparkplatz, freundliches Personal, aber nur teilweise Englisch. Am besten Online buchen per Onlineformular auf der Website.

Sehr gut war die ÖPNV-Karte Paris-Visité. Trotz einem Preis von 53 Euro für 5 Tage hat man das locker wieder raus, wenn man jeden Tag in die Stadt fährt und dort auch die Metro gut nutzt. Die Zone 1–5 fasst den ganzen Großraum Paris zusammen, 1–3 nur den Metro-Innenstadtbereich und 1–7 die gesamte Ile de France.

Ein wirklich schönes Örtchen ist
Conflans St. Honorine westlich von Paris an der Seine gelegen. Man bekommt dort Essen zu nicht so überhöhten Preisen und es ist gut erreichbar. Außerdem kann man prima an der Seine entlang flanieren.

Volker Doose wohnt in der Nähe vom Place d’ Italie. Er kennt sich in Paris sehr gut aus und kann einem auch die Plätze der entsprechenden Plattenläden sagen, am besten E-mail schicken. Der beste Laden liegt hinter dem Centre Pompidou. Etwa drei mal im Jahr gibt es eine Plattenbörse, ein besserer Flohmarkt, Eintritt 5 Euro, in Bercy. Für echte Fans ist das natürlich am schönsten und es gibt auch so ziemlich alles, was man sich nur wünschen kann, allerdings kann man hier locker sein Konto leeren, da ist Vorsicht geboten.

Das
Haus von Mylène liegt in der Av. Pierre de Serbie Nr. 6 ganz unten und ist von Trocadero aus in 5 Minuten zu erreichen. Gegenüber liegt ein kleines Café, dort kann man sich es prima gemütlich machen und in Ruhe den vierten Stock beobachten denn dort scheint sie zu wohnen. Witzigerweise sind gegenüber und vor dem Haus sogar Bänke aufgestellt. Es empfiehlt sich jedoch nicht, in den Hinterhof oder gar ins Treppenhaus einzudringen, da alles kameraüberwacht ist und der Hausmeister das dann unter Umständen gleich der Polizei meldet. Hier ist wirklich Vorsicht geboten.

Sehr gut chinesisch essen kann man ab
Place d’ Italie in südlicher Richtung. Hier gibt es entsprechende Restaurants aller Größen und Preisklassen. Die Galerie Lafayette ist sehr hübsch, aber zu teuer. Im Viertel nördlich davon kann man allerdings gut und billig essen. Zu empfehlen sind auch die Schnellrestaurants Pommes de Terres. Wieder erwarten sind sie recht gut und man bezahlt nur 50 Prozent der normalen Preise. Da kann man selbst in Paris etwas sparen, etwas, wohlgemerkt.

Achtung, zwischen 14 und 19 Uhr kriegt man in Paris bestenfalls Kuchen zu essen!

Auch das Viertel Montmartre ist trotz Touristen nicht teuer, auch hier kann man gut essen gehen. Besonders zu empfehlen ist aber immer noch das Viertel zwischen Bastille und Friedhof Lachaise. Hier gibt es wirklich viele Restaurants und Kneipen zu guten Preisen.

Der beste Tag, um auf den Eiffelturm hoch zu fahren, scheint der Dienstag zu sein, denn dann sind am wenigsten Touristen dort und man hat auch mal die Chance, auf die oberste Plattform zu gelangen, ohne ewig anstehen zu müssen. Der Louvre ist Dienstags geschlossen!

Nun zu den
Drehorten: Der Drehort von Je te rends ton amour ist nicht die Abtei Royamont, wobei sich eine Besichtigung durchaus lohnt, sondern das Abbeye du Val beim kleinen Ort Meriel nordwestlich von Paris, der liegt an der Oise zwischen Pontoise und L’isle-Adam. Es ist auch nicht schwer zu finden, auf fast jeder Straßenkarte verzeichnet, allerdings in Privatbesitz und von einer etwa 8 km langen 2 bis 3 Meter hohen Mauer umschlossen! Auch der Eingang ist kameraüberwacht, landschaftlich liegt die Abtei aber recht hübsch. Es ergeben sich leider kaum Möglichkeiten, mal über die Mauer zu spähen, jedoch gibt es einen Pilgerweg an der Mauer entlang um das gesamte Gelände. Hie und da gibt es jedoch Musikveranstaltungen in der Abtei, hier scheint Kartenvorbestellung nötig zu sein, dann kann man in die Originalkirche hineingelangen. Meriel hat auch eine eigene Homepage, dort werden die jeweils aktuellen Termine für Musikveranstaltungen bekannt gegeben. Dort gibt es auch eine Telefonnummer, um Karten zu bestellen. Allerdings ist kaum zu erwarten, dass dort jemand englisch oder gar deutsch spricht, hier könnte einem auch das Touristenbüro von Meriel weiterhelfen und evtl. vermitteln. Muß man ausprobieren.

Der Drehort von
Plus Grandir ist sicherlich der Friedhof Pierre Lachaise in Paris. Das Problem ist seine Größe. Mehrere Quadratkilometer. Einzige Chance: Sich das Video ganz genau anschauen, gegebenenfalls Ausdrucke machen und dann versuchen, die entsprechenden Wege zu finden. Im Video sind Grabnamen zu erkennen. Die dürften noch aufzufinden sein, vielleicht mit Hilfe der Friedhofsangestellten, die auch als Fremdenführer fungieren. Auch scheint es einen Plan des Friedhofes zu geben, da alle Wege Namen haben. So wie es aussieht, muss man allerdings einige Stunden zum Auffinden rechnen.

Am schwierigsten ist wohl der Drehort von
Pourvu qu'elles soient douces, bzw. Libertine ausfindig zu machen, da der Fôret de Rambouillet südwestlich von Paris sehr groß ist. Größtes Problem ist hier aber wohl die zeitliche Entfernung: PQSD wurde 1988 gedreht, Libertine 1986. Die Entwicklung der Vegetation hat hier ganze Arbeit geleistet. Auch ist es nicht einfach, sich nach der Karte zu richten, die Laurent Boutounat im Making of von PQSD ziemlich am Anfang zeigt, denn sie ist recht großmaßstäblich. Er hat drei Markierungen in der Karte eingezeichnet. Die rote Markierung könnte der Drehort von Libertine sein, die grüne von PQSD. An der roten Markierung waren wir und haben kilometerlang alles abgegrast (ich bin Vermesser!), immerhin ist dort ein vielversprechender kleiner See. Dort ist ein Campingplatz entstanden, an dem die Duellierszene von Libertine spielen könnte. Der Campingplatz ist auch per Beschilderung "Etang d’Or" von Rambouillet zu finden und liegt südlich des Ortes. Ganz nett ist es, auf dem Fußweg ein mal den See zu umrunden. Die blaue Markierung ist lediglich der Anfahrtsweg und endet Ortsausgang Rambouillet. Die grüne Markierung haben wir nicht aufgesucht, sie liegt norwestlich von Rambouillet beim Örtchen St-Leger en Yvelines. Einfach die Karte genau per Standbild betrachten und mit dem Straßenatlas vergleichen. Genaueres gibt leider auch die Karte von Laurent nicht her. Eine Alternative wäre noch, z.B. über den Chat von Instant-mag Kontakt mit französischen Fans aufzunehmen, die einem evtl. weiter helfen können. In diesem Chat sollte man allerdings passabel französisch können.

Wichtig ist noch, das man den Feierabendverkehr in der gesamten Ile de France (11 Millionen Einwohner!) nicht unterschätzt. Zwischen 16 und 19 Uhr sind alle Ausfallstraßen dicht! Morgens zwischen 9 und 11 Uhr ist es das gleiche mit den Einfallstraßen. Achtung, ein mal rund um Paris zu fahren dürfte trotz Autobahnen und Schnellstraßen bei normalem Verkehr etwa 4 Stunden dauern. Also die Abstände nicht unterschätzen.